Zu den klassischen Aufgaben der Meteorologie gehört auch die Aufzeichnung von Wetterdaten. Um diese Daten aufzeichnen zu können, verfügt das Institut über zwei Messfelder, eines hinter dem Institutsgebäude in Hannover Herrenhausen und eines in einem unbebauten Gebiet bei Ruthe, ca. 15 km südlich von Hannover.
Herrenhausen
Das Messfeld in Herrenhausen direkt auf dem Campus des Instituts verfügt über einen 50 m hohen Mast für Messgeräte um in verscheidene Höhen Messreihen aufnehmen zu können. Auf seiner Spitze ist ein Ultraschall -Anemometer montiert, welches im 1 Minuten Takt Windrichtung, -geschwindigkeit und potentielle Temperatur aufzeichnet.
Falls erforderlich, könnte eine höhere zeitliche Auflösung verwendet werden. In 10m Höhe wird die Windgeschwindigkeit gemessen. Die Windmessungen sind stark von der Oberflächenrauhigkeit beeinflusst. Im Umfeld sind in den letzten immer mehr Gebäude gebaut worden.
Auf dem Messfeld werden in 2m Höhe Temperatur, Feuchte, Taupunkt, Niederschlag, Luftdruck gemessen und aufgezeichnet.
Die Lage der Messstellen entspricht leider nicht den Anforderungen der World Meteorological Organisation weil sie in bebautem Gelände stehen und von Gewächshäusern umgeben sind. Als Referenz für einen Standort in städtischen Umfeld ist die Station geeignet.
Das Institut verfügt über eine eigene, kontinuierliche Klimadaten-Messreihe seit 1951.
Messfeld Ruthe
Das Institut betreibt noch einen weiteren Standort für Messungen. Auf dem Gelände der Forschungsstation der naturwissenschaflichen Fakultät unserer Universität in Ruthe bei Sarstedt werden seit Jahrzehnten Messreihen durchgeführt. Dieser Standort erfüllt die Spezifikationen der WMO bezüglich der Geländebeschaffenheit.
Seit 2005 wird dort automatisch Temperatur, Feuchte, Niederschlag, Globalstrahlung und seit 2013 auch Wind gemessen.
Dachplattform
Auf dem Dach des Institutsgebäudes befindet sich eine Messplattform, auf der permanent die CO2-Konzentration und die Global- sowie die diffuse Strahlung aufgezeichnet und mit einem Wolkenbeobachtungssystem ("Hemispherical Sky Imager") Aufnahmen des Himmels durchgeführt werden. Außerdem wird die Messplattform für wechselnde Versuchsreihen genutzt.
Optisches Strahlungslabor
Das Institut verfügt über ein vollklimatisiertes Strahlungslabor, welches unter anderem für die Kalibrierung von verschiedensten Messinstrumenten benötigt wird.
Das Labor besteht aus zwei Räumen, einem kleinerem sogenannten Lampenraum und einem größerem, dem Kalibrierraum. Damit das Labor absolut dunkel ist und keine natürliche Strahlung von außerhalb in das Labor gelangen kann, sind keine Fenster vorhanden. Um bei Untersuchungen mit Strahlungsquellen mögliche Streustrahlung auf ein Möglichstes zu reduzieren sind Wände und Decke matt schwarz gestrichen und der Boden mit einem ebenfalls schwarzen Teppich ausgelegt.
Da die meisten Messinstrumente im Bereich der Strahlungsmessung temperaturabhängig sind, wird das Labor mit Hilfe der Klimaanlage auf einer konstanten Temperatur gehalten. Das durch äußere Strahlungs- und Temperatureinflüsse abgeschirmte Labor ermöglicht daher komplizierte und langwierige Kalibrierungen und Untersuchungen.
Bei Kalibrierungen werden Prüflampen verschiedener Leistung verwendet, deren Spektrum von der Physikalisch Technischen Bundesanstalt vermessen wurde. Besonders leistungsstarke Prüflampen werden in dem Lampenraum in Betrieb genommen. Durch eine kleine Öffnung kann Strahlung dann in den Kalibrierraum gelangen und Messinstrumente wie z.B. Spektralradiometer an dieser Prüflampe kalibriert werden. Auf einem großen Prüftisch können Aufbauten mit sehr hoher Genauigkeit montiert und justiert werden.